Juli 2015 - Freundeskreis der Fregatte Schleswig-Holstein

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07.07.2015

Die Fregatte Schleswig-Holstein befindet sich zurzeit im Mittelmeer.

EU-Einsatz: Leben retten, Schleuser bekämpfen


Bislang waren die Fregatte Schleswig-Holstein und der Tender Werra ausschließlich zur Rettung von Schiffbrüchigen im Mittelmeer. Nun sind sie Teil einer EU-Mission, die sich auch die Bekämpfung der Schleuseraktivitäten zum Ziel gesetzt hat.
„Seitdem 01.07.15 sind wir den Italienern unter Führung eines italienischen Flugzeugträgers ( IST Cavour ) unterstellt
und sind jetzt offiziell in dem Manover EUNAVFOR MED.“

Beide Schiffe gehören zum maritimen Einsatzverband der neuen Mission EUNAVFOR MED (European Union Naval Forces
Mediterranean). Insgesamt wird der Verband unter der Führung des italienischen Admirals Andrea Gueglio neun Schiffe und Boote und
rund ein Dutzend Luftfahrzeuge umfassen. Das Hauptquartier der Operation befindet sich in Rom. Auch dort leisten deutsche Soldaten
Dienst.



Am Samstag den 04.07.15 war auf der Sophie X ein großer Aufmarsch.
„Die Bundesministerin der Verteidigung war bei uns zu Besuch mit 50 Journalisten im Anhang. Vielleicht habt auch was davon gehört. In den Medien war es leider nicht so vertreten, da die Griechenlandkrise natürlich viel wichtiger ist als so ein Besuch deutscher Soldaten. Wir liegen in Augusta zur Zeit noch vor Anker und sollen wieder Richtung Einsatzgebiet verlegen"
So berichtet unser Freundeskreisoffizier aktuell von Bord.

Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR sind seit Jahresbeginn rund 137.000 Flüchtlinge über das Mittelmeer nach
Europa gekommen. Das seien 83 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum vor einem Jahr. Von Schleusern auf oft seeuntaugliche Boote verfrachtet, haben laut UNHCR mehr als 1.800 Menschen diesen Versuch mit dem Leben bezahlt. Die Organisation
konstatiert eine „maritime Flüchtlingskrise von historischem Ausmaß“. Die neue EU-Mission will dagegen vorgehen.
Zunächst geht es darum, Informationen über die Netzwerke der Schleuser zu gewinnen.
In einer zweiten Phase sollen die Schlepperboote gesucht, aufgebracht und beschlagnahmt werden.
In der dritten Phase sollen alle notwendigen Maßnahmen gegen Boote und Einrichtungen ergriffen werden, die von Schleppern genutzt werden. Das beinhaltet auch ihre Beseitigung oder Zerstörung – auch auf fremdem Territorium.
Für die zweite und dritte Phase sind eine Resolution des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen oder die Zustimmung des betroffenen Staates erforderlich. Der Rat der Europäischen Union entscheidet, ob und wann die Mission in die Phasen 2 und 3 übergehen wird.
Die Aufgabe der Seenotrettung bleibt unabhängig davon weiterhin bestehen. Sie ist die Pflicht eines jeden Seefahrers nach dem Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen und dem Übereinkommen zum Schutz menschlichen Lebens auf See. Seit Anfang Mai haben allein die Schiffe der Deutschen Marine mehr als 5.600 Menschen aus Seenot gerettet.


 
 
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